Liebe Gläubige in der Pfarrei St. Michael!

Wenn Sie diesen Pfarrbrief in den Händen halten, dann beginnt für uns die sogenannte Passionszeit und schon bald markiert der Palmsonntag den Eintritt in die Karwoche – die Heilige Woche. Noch also stehen wir in der Fastenzeit. Auch die Kirche, näherhin die Liturgie, kennt das Fasten. Der Altarraum ist schlicht gehalten, auf Blumen und jeglichen Schmuck wird verzichtet, die Kreuze werden verhüllt. Die Orgel begleitet während des Gottesdienstes nur äußerst schlicht den Gemeindegesang, ehe sie am Gründonnerstag völlig verstummt. Ab dann schweigen auch die Glocken, denn sie fliegen nach Rom – so jedenfalls hat man es von Kindertagen an immer gehört. In der Liturgie selbst fehlt an den Sonntagen der Gesang des Gloria sowie das Halleluja.

„Seht, diese Tage, wo uns das Alleluja ertönt, da wird der Geist uns gleichsam verwandelt. Verspüren wir nicht etwas Unaussprechliches, das zu jener himmlischen Stadt gehört? Denn siehe, wir singen Alleluja: es ist recht, es ist froh, es ist voller Freude. Wenn es zu bestimmter Zeit des Jahres wiederkehrt, wie erfreulich kommt es heran!“

Schöner als mit diesen Worten des hl. Augustinus kann man eigentlich nicht beschreiben, was sich ohnehin kaum beschreiben lässt: die Freude in der Osternacht, wenn der Jubelruf des Halleluja wieder erschallt, um uns zu verkünden: Jesus lebt! Er ist vom Tod erstanden! Für mich ist diese Feier deshalb der Höhepunkt des gesamten Jahres. Wenn die mächtigen Orgeltöne wieder zu hören sind, dazu die Glocken läuten, das Gloria gesungen wird und schließlich auch wieder das Halleluja, dann weiß doch das gläubige Herz, dass hier eine Botschaft zum Tragen kommt, die mich meint, die mich erschüttern will und muss. Mit der Auferstehung Jesu steht und fällt unser gesamter Glaube. Deshalb spricht diese Nacht aller Nächte unsere gesamten Sinneswahrnehmungen an, damit wir diese Botschaft in uns aufnehmen können, um sie dann auch weiterzutragen, sie zu verkünden.

Ich wünsche Ihnen persönlich und im Namen der Pfarrei St. Michael von Herzen frohe und gesegnete Ostertage und dass Sie selbst von dieser Freude berührt werden, die imstande ist, selbst die größten Felsbrocken vom Herzen wegzuwälzen. Halleluja – Lobet den Herrn

Mit den besten Segenswünschen von Haus zu Haus

Ihr Kaplan
Kevin Schirra