Kirchenaustritt und Folgen
Die Möglichkeit zur Teilnahme am kirchlichen Leben wird eingeschränkt
„Kirchensteuer sparen“, ist eine häufig gegebene Antwort auf die Frage, warum jemand aus der Kirche ausgetreten ist. Dabei bedenken viele Menschen nicht, dass neben dem vermeintlichen Nachteil einer finanziellen Abgabe der Kirchenaustritt weit greifende Konsequenzen mit sich bringt. Die Teilnahme am kirchlichen Leben wird stark einschränkt.
Ereignissen wie Taufe, Hochzeit, Beerdigung wird beim Austritt häufig eine geringe Bedeutung zugemessen oder aber sie werden überhaupt nicht bedacht. Wenn man als junger Mensch aus der Kirche austritt, denkt man vielleicht gar nicht daran, dass man später Patentante oder Patentonkel vom Kind der besten Freunde werden möchte. Dies gestaltet sich nach einem Kirchenaustritt nämlich schwierig: Jemand, der aus der Kirche ausgetreten ist, hat anlässlich einer Taufe oder Firmung nicht mehr die Möglichkeit und das Recht, ein Patenamt zu übernehmen.
Gehören beide Elternteile keiner Konfession mehr an, dann gestaltet sich auch die Taufe nicht einfach. Sie ist nämlich nur dann möglich, wenn sich ein katholischer Christ verpflichtet, das Kind in den Glauben einzuführen und zu begleiten. Damit kommt auch dem Paten oder der Patin eine wichtige Rolle zu.
Ein weiterer Wendepunkt des Lebens, der bei einem Kirchenaustritt vernachlässigt oder auch verdrängt wird, ist die Beerdigung. Ein kirchliches Begräbnis ist nur möglich, wenn man Mitglied in der Kirche ist. Dazu kommen die weiteren Sakramente wie die Eucharistie, Buße, Krankensalbung und Weihe, welche nicht von Menschen in Anspruch genommen werden können, die aus der Kirche ausgetreten sind.