Nach dem langen und heißen Sommer sind wir nun im Herbst angekommen. Spätestens im Zugehen auf Allerheiligen und den Monat November spüren und sehen wir, dass die Natur sich verändert und wir nun schon wieder in das Winterhalbjahr eintreten. Jedes Jahr, wenn unsere Blicke der Vergänglichkeit der Natur ausgesetzt sind, denken wir auch über die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens nach. Bei allem Schönen, was der goldene Oktober noch zu bieten hat, wissen wir, dass die grauen Herbsttage und die länger werdenden Nächte oft genug viele Menschen auch seelisch herausfordern und zum Teil sogar mit Schwermut belasten. Aber es ist der Lauf des Jahres und der Lauf der Welt, dass wir dem Wandel der Zeit und der Vergänglichkeit unterworfen sind. Nur Gott ist ewig, unvergänglich und allein erhaben über diesen Wandel. Durch die Taufe ist uns ein Samenkorn der Ewigkeit geschenkt worden, dass uns inmitten der Vergänglichkeit hoffen lässt. Auch unser menschliches Leben ist dem Wandel unterworfen, aber dieser Wandel führt in die Ewigkeit. So heißt es in der Präfation der Totenmesse: „Denn deinen Gläubigen o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. Wenn unser Leib, die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt, ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet!“ Diese großartige Vision und Zukunftsperspektive eröffnet uns allein der Glaube, inmitten aller Vergänglichkeit. Das Hochfest Allerheiligen greift genau diesen Aspekt auf: Wir schauen auf unsere ewige Heimat, das himmlische Jerusalem und auf alle Menschen, die bereits dort zur Vollendung gelangt sind. Dort ist unsere ewige Bleibe, die wir niemals mehr verlassen müssen und die niemals vergeht. Am Gedenktag Allerseelen erbitten wir für unsere Verstorbenen, dass sie dort ankommen, wohin wir alle unterwegs sind. Gerade auch das Gebet für die Verstorbenen (siehe Gotteslob Nr. 680,8) ist für uns wie ein Lichtblick in dieser grauen Zeit. Gerade unsere Welt steht durch die vielen Krisen und Kriege in besonderer Weise im Zeichen des Todes. Lassen wir durch die Feier des Allerheiligenfestes und durch das Gebet für die Verstorbenen unseren Blick auf das Ewige und Himmlische richten und bleiben wir nicht beim Vergänglichen stehen.
Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten und Gräbersegnungen, dort beten wir besonders für unsere Verstorbenen.
Ich grüße Sie herzlich und bin mit Ihnen im Gebet für unsere Verstorbenen verbunden,
Ihr Pastor Johannes Kerwer